Mit dem Thema Mindfulness ist das so eine Sache. Schon tausendmal gehört, klingt es nach irgendeinem abgehobenen Esoterik-Konzept, das bestimmt nur mit stundenlanger Meditation erreicht werden kann. Verständlich, dass das ein wenig skeptisch macht.

Aber, und jetzt die gute Nachricht, eigentlich ist Mindfulness ganz simpel und auch für uns „Normalsterbliche“ greifbar. Viel besser noch – es kann, mit ein bisschen Übung, einige ungemein positive Veränderungen in unser Leben bringen. Ich hab’s am eigenen Leib erfahren. Seit ich mich ein wenig intensiver mit dem Thema Mindfulness oder auf Deutsch „Achtsamkeit“ auseinandersetze, merke ich, wie ich so viel ausgeglichener und gelassener durchs Leben gehe. Mit anderen Worten, ich bin viel präsenter und kann die kleinen Freuden des Alltags so richtig genießen.
Und? Immer noch skeptisch?

Ursprünglich kommt Mindfulness aus dem Buddhismus und beschreibt, vereinfacht gesagt, das nicht wertende Lenken der Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt.

Scheint auf den ersten Blick ganz einfach zu sein, ist es in der Realität allerdings nicht immer. Man denke nur an unseren schnelllebigen Alltag! Wir hetzen einem Ziel nach dem anderen hinterher, Vergangenes will analysiert, Zukünftiges geplant werden. Selten genehmigen wir uns eine Pause, uns fehlt der Blick auf das Wesentliche. Das Thema Selbstoptimierung kommt wahrscheinlich der einen oder anderen von euch nur allzu bekannt vor….Erzählt mir nix – ich selbst kann ein Lied davon singen!

Bleibt also die Frage: Wie kann es uns gelingen, ganz bewusst im Hier und Jetzt zu leben? Und wie können wir den jetzigen Moment voll und ganz auskosten, ohne zuvor Stunden über Stunden mit Meditation zu verbringen?

Mit den folgenden paar Tipps kommt ihr der Sache hoffentlich ein wenig auf die Spur!

Also, los geht’s!

#1 Raus in die Natur

Für mich gibt es kein schöneres Gefühl, als auf dem Gipfel eines Berges zu stehen. Ich rieche die frische Luft und spüre die Sonnenstrahlen auf meiner Haut – die Zeit steht still, und ich fühle mich durch und durch lebendig. Alle Sorgen scheinen winzig klein, alles was zählt ist dieser Moment. Die Natur hat eine unheimliche Kraft, uns in den jetzigen Moment zu holen. Darum schlag ich vor, jede freie Minute zu nutzen, um vor die Tür zu gehen und die Welt zu erkunden. Ui – und noch was Wichtiges: Lasst ab und zu die Kamera stecken! In dem Moment, in dem wir ein Foto machen, ist es nämlich schon wieder vorbei mit der Achtsamkeit.

Jaja…“Des Glück is a Vogerl“…

#2 Den Atem beobachten

Der Atem begleitet uns Tag für Tag durch unser Leben, und das pausenlos. Ziemlich beeindruckend, wenn man so darüber nachdenkt. Im Yoga gilt der Atem als Bindeglied zwischen Körper und Geist und sagt daher ganz viel über unseren momentanen Gemütszustand aus. Im Stress des Alltags fehlt uns aber eben oft die Zeit dafür, in uns hineinzuspüren und uns selbst zu fragen „Wie geht es mir überhaupt gerade?“
Und genau hier kommt unser Freund der Atem ins Spiel. Beobachtet euren Atem, spürt wie die Luft durch die Nase ein- und ausströmt und wie sich der Brustkorb hebt und senkt, ohne etwas daran zu verändern! Eine Minute reicht oft schon und das Ergebnis ist erstaunlich. Für mich funktioniert das zum Beispiel wunderbar vor einem Auftritt, wenn ich ein bisschen nervös bin. Anstatt den Sorgen in meinem Kopf Raum zu geben, lenke ich meine Wahrnehmung auf meinen Atem und bin im Nullkommanix wieder ganz bei mir – bereit für die Herausforderungen des Tages!

#3 One thing at a time

Besonders wir Frauen sind Meisterinnen im Multitasking. Am liebsten würden wir 1000 Dinge gleichzeitig erledigen. Aber Vorsicht! Multitasking ist einer der größten Feinde von Achtsamkeit. Es gibt sogar Studien die belegen, dass es unserem Gehirn gar nicht möglich ist, unsere Aufmerksamkeit gleichzeitig mehreren Aufgaben zu widmen. Das heißt unterm Strich, dass wir zwar alles gleichzeitig, aber nichts so richtig machen. Und halbe Sachen, wie wir wissen, tragen in den seltensten Fällen dazu bei, uns lebendig und glücklich zu fühlen.
Daher mein Tipp: Widmet euch jeder Aufgabe mit vollstem Bewusstsein, egal wie unwichtig sie erscheinen mag.

#4 Essen bewusst genießen

Das Thema Essen kann anstrengend sein. Was koche ich? Wo kriege ich schnell etwas halbwegs Gesundes her? Wir zählen Kalorien, vermeiden Kohlenhydrate, versuchen unsere Vitamin- und Mineralstoffspeicher möglichst schnell und effizient aufzufüllen. Auch hier nimmt die Selbstoptimierung kein Ende. Könnt ihr euch noch daran erinnern, wann ihr euer Essen zum letzten Mal so richtig genossen habt? Nehmt euch einmal Zeit – nur so als Experiment – euer Essen bewusst zu riechen und zu schmecken. Kein Handy nebenbei, auch keine Musik und ja – auch kein Sprechen. Ihr werdet sehen, es ist ein ganz neues (Geschmacks-)Erlebnis!

Und solltet ihr euch ab und zu einmal etwas „Ungesundes“ gönnen wollen, dann tut es! Und zwar ohne Reue!

#5 Offline gehen

Es kann schon mal vorkommen, dass du Stunden damit verbringst, das Leben deiner Freunde in den Sozialen Medien zu bewundern, anstatt dich deinen eigenen Aufgaben zu widmen? Kommt dir dieses Szenario vielleicht bekannt vor? Schuldig im Sinne der Anklage! Good news: Du bist nicht allein! Genau das scheint nämlich eines der größten Probleme unserer heutigen Zeit zu sein. Ich sag nur „fear of missing out“….
Allerdings – und das macht Hoffnung – ist es vergleichsweise einfach, diesem Problem entgegenzutreten. Nämlich in dem wir ab und zu einmal ganz bewusst auf das Smartphone verzichten. Es kann schon genügen, für ein paar Stunden offline zu gehen, um in der Gegenwart anzukommen. Oder wie wäre es damit, die Social Media Apps für ein paar Tage vom Handy zu löschen, oder das Smartphone beim Spazierengehen zu Hause zu lassen?!

So, jetzt seid ihr dran! Versucht mal anhand der Tipps, ein wenig mehr Achtsamkeit in euer Leben zu bringen. Am besten beginnt man mit einem Punkt, der einem relativ leichtfällt. Beobachtet dabei, wie sich eure Wahrnehmung verändert. Am effektivsten ist es meist, Veränderungen Schritt für Schritt in den Alltag zu integrieren. Und so, langsam aber sicher, entwickelt man neue Gewohnheiten – das braucht Zeit. Deshalb ist es besonders wichtig, geduldig und nicht so streng mit sich selbst zu sein!

Fröhliches Ausprobieren wünsch ich euch!

Oh dear Mindfulness!

Most of us have probably heard the word „mindfulness“ about a thousand times. It kind of sounds like some rather abstract esoteric concept which can only be achieved by meditating for hours and hours. Quite understandable that this thought might leave us a little skeptical.

Here’s the good news: Mindfulness is a rather simple practice for each and everyone of us. Much better yet, with some practice it can bring forth lots of positive changes to our lives. I have experienced those changes first hand. The last few years I’ve been looking into the topic of mindfulness quite intensely. Through some simple practices I’ve become so much more balanced and calm. In other words, I am much more present and I feel like I can really enjoy the little pleasures of everyday life.

Curious yet?

Mindfulness originated in Buddhism. In simple words, it describes the act of directing one’s attention to the here and now, without judging our experiences.

This seems pretty easy at first glance, but in reality it can be a little bit of a toughie. Just think about our fast-paced day-to-day lives! We run after our goals like there’s no tomorrow. Our past actions need to be analyzed, future plans need to be made. Rarely do we allow ourselves to take a break, in order to focus on the important things in life. Most of us are oh so familiar with the issue of self-optimization…Don’t tell me anything – been there, done that!

So, this leaves us with the question: How can we walk through life a little more consciously? And how can we learn to fully enjoy the present moment without having to spend hours meditating first?

The following few tips will hopefully help you find some inspiration for a more conscious lifestyle.

Alright, so here we go!

#1 Get out into nature

For me, there’s no better feeling than standing on a mountaintop. I can smell the fresh air and feel the sunbeams on my skin – time stands still, and I feel fully alive. All my worries seem insignificant. Everything that matters is this moment.
Nature has an incredible power to take us into the present moment. Therefore, I suggest using every spare minute to go out and explore the world. Oh, and one more thing: Try to resist the urge to take a photo, if you can. Be there, here and now! The moment we are trying to find the perfect light or angle for a picture, our mind is already somewhere else.

#2 Observe your breath

Our breath accompanies us through our entire lives, day after day. Pretty impressive, if you think about that for a second, don’t you think? In yoga, the breath is considered a link between body and mind. Therefore the quality of breath says a lot about our current state of mind. In our daily routines, however, we just often don’t seem to have the time or mindset to check in with ourselves. When was the last time you asked yourself the question „How am I doing right now?“
And this is exactly where our friend the breath comes into play. Observe your breath. Feel how the air flows in and out of your nostrils and how the chest raises and falls. Don’t change anything – just observe. About one minute is already enough and the result is amazing. For me, for example, this works wonderfully before a show, when I’m a bit nervous. Instead of allowing my worries to take over, I direct my perception towards my breath. Suddenly I am much more connected with myself again and ready for the challenges to come.

#3 One thing at a time

Women are masters of multitasking. We would like to do 1000 things at the same time. But watch out! Multitasking is one of the biggest enemies of mindfulness. There are some studies that prove our brain’s incapability of simultaneously focussing on more than one task. This, as a result, means that while we think we are doing all at once, we actually don’t do any of those things fully. And half things, as we know, rarely contribute to our happiness. Therefore my suggestion: Dedicate yourself to each task with full attention, no matter how unimportant it may seem.

#4 Consciously enjoy your food

We think about food many times per day. What am I going to cook tonight? Where can I get something reasonably healthy? We count calories, avoid carbs, and try to refill our vitamin and mineral stores as quickly and efficiently as possible. And again, we find ourselves in a never-ending downward spiral of self-optimization. Do you remember the last time you enjoyed your meal to the fullest?
Here’s a little experiment to try for you: Take your time to consciously smell and taste your food. No cell phone on the table, no music and if possible also no talking. You will see, eating will become a whole different experience again!

And if you occasionally feel like treating yourself with something „unhealthy“, you should go for it! But then again, do it fully and without regrets!

#5 Disconnect

Sometimes it happens that you find yourself admiring your friends’ fantastic lives on social media for hours and hours while your own to-do list reaches unforeseen dimensions? Procrastination taken to the next level. Does this scenario seem familiar to you? Guilty as charged! Good news: You are not alone! That is precisely what seems to be one of the biggest problems of our current time. We’ve all heard of the famous „fear of missing out“, I reckon.
However, it is comparatively easy to face this problem. Namely, by doing without smartphone every now and then. It may be an idea to go offline for a few hours. Or how about deleting Instagram, Facebook and co. from your phone for a day or two? Go for a walk without bringing your phone along! The world won’t go down, I promise!

Well, now it’s your turn! Give it a try and bring a little more mindfulness into your life. It’s best to start with a point that is relatively easy for you. Observe how your perception changes! Usually it’s most effective to integrate everyday life changes step by step. Like that, slowly but surely you develop new habits. It doesn’t just happen from one day to the other. That is why it is especially important to be patient and not too strict with yourself!

Good luck!

BY:

vpircher@edumail.at

Verena is a professional dancer from Salzburg, Austria working with the Swedish dance company Norrdans and as a freelance dancer/teacher and Hata yoga teacher. www.verenapircher.com

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